Festung Ehrenbreitstein und Deutsches Eck

Die mächtige Festung thront hoch über dem Deutschen Eck am rechten Rheinufer – sie ermöglicht den wohl einzigartigsten Blick auf den Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Vielleicht inspiriert Sie die virtuelle Rheinland-Pfalz-Messe zu einem Ausflug in luftige Höhen?

Dass es die Festung noch gibt, ist Henry Tureman Allen zu verdanken, der nach dem 1. Weltkrieg von 1919 bis 1923 kommandierender General der amerikanischen Truppen in Deutschland war. Einfach war das nicht, denn der Oberkommandierende der alliierten Truppen, der französische Marschall Ferdinand Foch, hatte im Waffenstillstandsabkommen vom November 1918 die Demilitarisierung des Rheinlands durchgesetzt. Darunter fiel auch die Schleifung der Festung, die bis 1918 von der preußischen Armee genutzt worden war.

Henry Tureman Allen, der seinen Dienstsitz im damaligen Hotel „Coblenzer Hof“ am Rheinufer hatte, setzte sich mit dem Hinweis auf den kulturellen Wert der Festung vehement für deren Erhalt als Rheindenkmal ein und konnte den französischen Marschall Ferdinand Foch 1922 letztendlich überzeugen.

Video: Festung Ehrenbreitstein | Koblenz | Rhein-Eifel.TV

Eine der größten Festungen Europas

Der Ursprung der Festung, die 118 Meter hoch über Koblenz thront, geht auf die Burg Ehrenbreitstein um das Jahr 1000 zurück. Diese ließ Erzbischof Richard von Greiffenklau zu Vollrads im frühen 16. Jh. zu einer Festung ausbauen. Mit Blick nach Westen, denn dort stand über Jahrhunderte der Feind – die Franzosen. Der gute Blick, der vor der Gefahr warnen sollte nützte wenig. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs legten französische Truppen Koblenz 1688 in Schutt und Asche. Allein die Festung hielt stand, wurde aber 1801 von den Franzosen eingenommen und gesprengt. Zwischen 1817 und 1833 wurde Ehrenbreitstein zu einer der größten Befestigungsanlagen Europas ausgebaut und stand bis 1890 im aktiven Dienst bzw. blieb bis Ende des 1. Weltkriegs einsatzbereit.

Spannende Ausstellungen und Themenführungen

Die Festung ist seit 1956 Sitz des Landesmuseum Koblenz, das Dauer- und Wechselausstellungen zu Archäologie, Fotografie, Weinbau sowie Wirtschafts- und Kulturgeschichte zeigt. Schauen Sie sich unbedingt eine der informativen Ausstellungen an!

Nehmen Sie an einer Themenführung teil und erleben Sie dabei die Geschichte der Festungsanlage hautnah. Erfahren Sie, wie die Soldaten hier gelebt haben und wie ein Angriff auf die Festung ausgesehen hätte. Erleben Sie die Festung als Zufluchtsort und Heimat zahlreicher Familien in der Nachkriegszeit oder lösen Sie in der Krimi-Rätsel-Tour einen fiktiven Kriminalfall.

Fahren Sie mit der Seilbahn vom Deutschen Eck zur Festung hinauf. Mit ihren Panoramakabinen verspricht die Seilbahn einen atemberaubenden Blick auf den Zusammenfluss von Mosel und Rhein.

Deutsches Eck

Unter Augen des 37 Meter hoch zu Ross sitzenden Kaiser Wilhelm I. trifft die Mosel auf den Rhein. Der Name der künstlich aufgeschütteten Landzunge am Konrad-Adenauer-Ufer geht auf die römisch-katholische Ordensgemeinschaft „Deutscher Orden“ zurück, die sich 1256 in Koblenz niederließ. Die Stelle hieß anfangs „Deutscher Ordt“, später wurde daraus Deutsches Eck. Wahrzeichen der Landzunge ist das monumentale Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Gedacht wird mit dem von Wilhelm II. im Jahr 1897 eingeweihten Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I., der nach drei Kriegen die vollendete Einigung Deutschlands herbeigeführt hatte. Den Standort Koblenz hatte Wilhelm II. aufgrund des persönlichen Bezugs seines Vorgängers zur Stadt bestimmt. Vor seiner Krönung zum preußischen König hatte dieser von 1849 bis 1857 in Koblenz als Militärgouverneur am Rhein gelebt und gewirkt.

Das Originaldenkmal wurde während des Zweiten Weltkrieges bei einem Bombenangriff bis auf den Sockel zerstört. Dieser wurde von Bundespräsident Theodor Heuss im Mai 1953 zum „Mahnmal der deutschen Einheit“ umfunktioniert, verlor durch die Wiedervereinigung im Jahr 1990 jedoch seine sinnstiftende Bedeutung. Werner Theisen, der ehemalige Verleger der Rhein-Zeitung, finanzierte mit einer Spende die Rekonstruktion des Reiterstandbildes, das im September 1993 auf den Sockel gehoben wurde. Der Originalkopf des Denkmals, welcher der Zerstörung entging, ist im Mittelrhein-Museum ausgestellt. Seit 2002 gehört das Monument zum UNESCO-Welterbe „Oberes Mittelrheintal“ und zählt zu den Besuchermagneten und beliebtesten Fotomotiven der Stadt.

Weitere Informationen auf www.tor-zum-welterbe.de

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