Notar Hans-Jörg Assenmacher

Was waren die Beweggründe, um Notar zu werden? Wie hat sich die Anfangsphase der Selbständigkeit gestaltet?
Mein Interessenschwerpunkt als Jurist lag schon im Studium im Bereich des Zivilrechts. Dies in freiberuflicher Tätigkeit auszuüben war der Anstoß. Die ersten Berufsjahre waren geprägt, diese Kombination aus Fach und eigenem Büro zu einer Einheit werden zu lassen. 

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus Herr Assenmacher? Haben Sie feste Rituale?  
Es ist ein normaler Arbeitsalltag, der morgens mit einem festen Ablauf startet, damit die internen Bürovorgänge abgestimmt sind. Danach geben die Termine mit den Klienten den Tag vor.

Haben sich Arbeitsabläufe durch soziale Medien verändert? Hat das Internet grundsätzlich, durch Google und Co - durch die Möglichkeit jedes Einzelnen, ständig zu recherchieren - Einfluss auf Ihre Arbeit genommen?
Durch die stetige Verlagerung der allgemeinen Kommunikation auf den Emailverkehr ist dieser in die Abläufe zu integrieren. Auch das Notariat ist heute ein Ort der Digitalisierung. Natürlich nutzen die Beteiligten zur Information auch Google & Co. Teilweise ist dies sicher hilfreich, führt aber auch zu unzureichenden oder falschen Informationen. Hierauf müssen wir im Notariat reagieren. Auch wir nutzen diese Medien auch selbst zur Information. Dies jedoch nur am Rande, da dort Fachinformation nur rudimentär zu erhalten ist. 

Wie sehr nutzen Sie als Privatperson Social-Media-Kanäle?
Ich bin auf Xing und LinkedIn registriert. Die Nutzung spielt für mich persönlich eine untergeordnete Rolle.

Die Ehe und der Ehevertrag. Welche Veränderungen konnten Sie hier im Laufe Ihrer Karriere beobachten?
Die Rolle des Ehevertrages wurde medial stets höher gehandelt als in der Praxis. Die klassische Gütertrennung, die Unternehmer früher vereinbart haben, ist heute differenzierteren Lösung gewichen. Dies hat insbesondere steuerliche Gründe. Hier ist der Beratungsbedarf sicher gestiegen.

Testament, Erbe, Patientenverfügung – Themen, mit denen wir uns alle beschäftigen sollten, es aber vermutlich zu wenig tun. Welchen Rat können Sie hier mitgeben? Wie kann die Hemmschwelle sinken, was erleichtert es, einen ersten Schritt zu tun?
Leider haben Sie recht mit Ihrer Einschätzung der Zurückhaltung. Es gab einmal eine Statistik, dass etwa 25% ein Testament errichten. Aus der Praxis sage ich, eigentlich müssten mindestens 75% ein Testament haben. Auch der Vorsorgefall, d.h. die Notwendigkeit einer rechtlichen Betreuung, gehört zur wichtigen Vorsorge. Ich erkläre meinen Klienten immer, jeden Tag kann jedem etwas passieren und den Wert der vorgenannten Urkunden erkannt man leider erst, wenn man diese braucht. Wichtig ist, dass man sich in Zeiten damit auseinandersetzt, in denen es einem selbst gut geht. Wenn ein gesundheitliches Problem einen treibt, ist es in dieser schwierigen Zeit eine wirkliche zusätzliche Belastung. Das sollte und kann man durch frühzeitige Beschäftigung mit diesen Themen vermeiden.

Sie sind auf der Suche nach Auszubildenden. Welche Eigenschaften sollen diese unbedingt mitbringen, was ist notwendig, um einen Ausbildungsplatz bei Ihnen zu bekommen?
Der Notar betreut rechtliche Angelegenheiten von Bürgern. Zunächst sollte man eine Offenheit gegenüber Menschen mitbringen. Der Notar ist öffentlicher Amtsträger. Daher sind intern viele Vorgänge strikt geregelt. Einen Zugang zu einem geregelten Ablauf ist notwendig. Ein Notariat beschäftigt mehrere Mitarbeitende, sodass Teamgeist weit oben steht. Und man sollte nicht unterschätzen, wie die Digitalisierung in einem Notariat zunehmend Bedeutung gewinnt.

Obwohl Sie, gerade in Ihrer Referendarausbildung in unterschiedlichen deutschen Städten, aber auch in der Schweiz und Frankreich unterwegs waren, haben Sie sich in Koblenz niedergelassen – warum?
Ich wurde in Koblenz geboren und hatte von Kindesbeinen an einen engen Bezug zur Region. Und ich habe gelernt, dass Koblenz in Europa sehr zentral liegt, Das gibt uns allen viele Möglichkeiten. Und es gehört zum Leben, dass man die Möglichkeiten nutzt, die einem geboten werden. Gerade meine Tätigkeit als Vorsitzender der Initiative Region Koblenz Mittelrhein hat mir nochmals gezeigt, wie spannend Koblenz und die Region ist. Ich fühle mich daher hier besonders Zuhause.

Was machen Sie denn gerne privat, Herr Assenmacher? Wieviel Freizeit hat man denn so, als Notar?
Ich lese gern, wobei mein Schwerpunkt auf geschichtlicher und politischer Literatur liegt. Sportlich spiele ich gerne Golf, leider zu wenig. Ich höre gerne Musik, über alle Genres hinweg.

Ob Wirtschaftskrise oder anhaltende Corona-Pandemie: Wie gehen Sie persönlich damit um? Wie sehr nehmen diese Dinge aber auch Einfluss auf Ihr Unternehmen, auf Ihre Selbstständigkeit?
Es beschäftigt mich sehr. Es geht um mein persönliches Umfeld, meine Familie, meine Mitarbeiter und Klienten, aber auch um die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Dass wir jetzt alle auch erleben müssen, was ein Krieg in Europa bedeutet, geht in eine neue Dimension. Aber ich bleibe optimistisch, denn eine starke Gesellschaft meistert auch die Krisen. Dazu gehört aber auch, dass wir ehrlich miteinander umgehen müssen.

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