Raffaele De Filippo

Herr De Filippo, Sie waren bereits längere Zeit in der Textilbranche tätig, was hat Sie 2016 dazu bewegt sich mit DE FILIPPO uomo selbstständig zu machen?
Nach vielen verschiedenen Stationen in meinem Berufsleben habe ich gemerkt, dass es an der Zeit war seine eigene Idee von einem Herrenausstatter zu verwirklichen. Nur die besten Qualitäten und Produktionsstätten für eine richtige und echte italienische Kollektion. Kein Schnickschnack und Chichi sondern hin zu den Klassikern in neuer Formsprache. Mittlerweile haben wir neben der Maßkonfektion auch ein Vollsortiment. Ob Strick, Outdoor oder Accessoires wie Schuhe, Gürtel und Taschen. Die Maßkonfektion bieten wir übrigens auch für Damen an. 

Von der Idee bis hin zum Kleidungsstück oder Accessoire ist es ein langer Weg. Gibt es da überhaupt so etwas wie einen Arbeitsalltag?
Ich lade Sie gerne mal ein diesen zu erleben. Bei uns gibt es nie Stillstand. Unseren Arbeitsalltag können wir auch nicht in Stunden rechnen. Aber es ist die Leidenschaft die man braucht um dieses erfolgreich zu machen. Neben dem ganzen kreativen Arbeiten, gibt es ja noch den Verkauf, das Backoffice etc.

Qualität oder Preis, wo würden Sie am ehesten Abstriche machen?
Qualität hat seinen Preis. Wenn Sie Qualität bei DE FILIPPO uomo kaufen, brauchen Sie keine Abstriche zu machen. Wir sind nicht günstig – das wollen wir auch nicht sein – wir haben aber ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Vergleiche Sie uns und Sie werden es selbst merken. Ich selbst für mich mache keine Abstriche. Dafür ist das Leben zu kurz. 

Italien und Mode gehen Hand in Hand, finden Sie auch Inspiration in Koblenz und der Region? Und was inspiriert Sie daneben noch?
Inspirationen habe ich jede Menge ob alleine oder in meinem Team. Ich sehe eine Farbe, oder einen Stoff und schon ist eine Idee da. Natürlich können wir nicht alles umsetzen, denn dann müssten wir noch mehrere Kollektionen oder Modelle in einer Saison fertigen. Was Schnitte und Formen angehen lasse ich mich gerne von alten schwarzweiß Filmen inspirieren.

Inwiefern unterscheidet sich der deutsche Modestil von dem italienischen? Passen Sie sich da auch Ihren Kunden an?
Ich mach jetzt mal keinen Vergleich (*schmunzelt). Unsere Kunden lassen sich von uns beraten und überzeugen – Typgerecht und ganz nach dem Credo unseres Hashtags #ilverostileitaliano (der echte italienische Stil). Also den Klassiker wie Mann und Frau in der gleichen Jacke eines Funktionsjackenherstellers gibt es nicht (*lacht).

Was darf für Sie als Modeexperte in keinem Kleiderschrank fehlen? Und umgekehrt, was findet man in Ihrem Kleiderschrank auf gar keinen Fall?
Der dunkelblaue Anzug darf nicht fehlen. Und was sie nicht finden in meinem Schrank – ganz klar – eine andere Marke als DE FILIPPO uomo (*lacht).

Wie wichtig ist für Sie die Social-Media-Präsenz Ihrer Marke gerade in Zeiten des Onlinehandels? Und welche Rolle spielen Influencer für Sie?
Natürlich ist die Präsenz in den Social-Media-Netzen wichtig. Wir sehen uns aber als „offliner“ und unsere Kunden schätzen es ins Geschäft zu kommen. Bei uns ist der Kunde nicht nur Kunde. Die meisten sind oder werden Freunde und man nimmt sich Zeit bei der Auswahl seiner Garderobe. Viele unsere Kunden kommen auch von sehr weit her und planen ihren Einkauf bei uns als Event. Sie bleiben dann auch mal gerne über das Wochenende. Ein Synergieeffekt welcher der Stadt, den Hotels und Gastrobetrieben auch gut tut. Influencer spielen für mich gar keine Rolle. Ich freue mich wenn sich meine Kunden mit ihren bei uns gekauften Teilen fotografieren und posten.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit, Herr De Filippo?
Auch mal nichts tun ist auch ganz schön; so ganz unspektakulär. Ansonsten gehe ich sehr gerne mit meiner Frau und unserer Fellnase schön essen oder wir genießen eine kleine Auszeit im In-/Ausland.

Sie haben italienische Wurzeln, sind aber in Koblenz geboren, was bedeutet Heimat für Sie persönlich?
Heimat ist da wo ich lebe – und das ist in Koblenz im wunderschönen Rheinland-Pfalz! Ich fühle mich sehr wohl hier in meiner Heimatstadt und habe auch immer gesagt, wenn ich mich selbständig mache, dann in meiner Stadt. Koblenz hat für mich eine tolle Lebensqualität. Übrigens bin ich nicht nur Italiener; ich bin ein Neapolitaner – großer Unterschied (*lacht).

Besonders der Einzelhandel wurde von der Pandemie stark betroffen, wie sind Sie mit dieser großen Herausforderung umgegangen?
Natürlich war es eine seltsame Situation, im März 2020, beim ersten Lockdown. Man hatte auf einmal Zeit für sich, die man sonst nicht hatte. Die erste Woche war extrem gewöhnungsbedürftig. Ab der zweiten, dritten fand ich es sehr angenehm. Geschäftlich gesehen hatte man in dieser Zeit natürlich Umsatzausfälle. Aber nach dem Lockdown ging es direkt weiter und wir haben das Jahr sehr erfolgreich abgeschlossen. Ich ärgere mich aber über einige Einzelhandelsgeschäfte, die nach dem Lockdown ihre Öffnungszeiten stark gekürzt haben. Egal ob günstig oder hochpreisig; Dienstleistung ist Dienstleistung und dann muss man dem Kunden auch die Möglichkeit bieten zu kommen. Wir selbst waren ja auch im Lockdown für unsere Kunden immer erreichbar.

DE FILIPPO UOMO

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